23. Frühstückstreff am 21.03.2017

Knapp 100 Gäste folgten der Einladung der Themenverantwortlichen des Handlungsfeldes „Jugendliche – Übergänge gestalten“ zum 23. Frühstückstreff mit dem Titel

„Fachkräftenachwuchs gewinnen durch attraktive Ausbildung“.

Bei zunehmend hoher Zahl frei bleibender Ausbildungsplätze und wachsender Fachkräftesuche stellt sich die Frage: was können Unternehmen tun um die Ausbildungsqualität und die Ausbildungsattraktivität zu steigern? Nach der Begrüßung durch die Gastgeber Jürgen Hindenberg, IHK Bonn/Rhein-Sieg, und Martina Schönborn-Waldorf, Leiterin der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg, erbrachten die Fachimpulse der geladenen Expertinnen wichtige Erkenntnisse.

Helena Sabbagh vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) startete mit dem Thema Qualitätsstandards und -sicherung in der Ausbildung. In der Praxis zeige sich immer wieder fehlende Planung und Organisation der Ausbildung aufgrund begrenzter personeller, zeitlicher und finanzieller Ressourcen. Abhilfe kann die Nutzung eines Qualitätssicherungskreis mit den Etappen Planung – Umsetzung – Evaluierung – oft vergessen: Überprüfung - bieten.

Um dabei speziell kleine und mittelständische Unternehmen zu unterstützen, bietet das BIBB praktische Qualitäts-Tools unter https://www.deqa-vet.de an. Dort stehen für acht Bereiche (Qualitätsziele, Qualifizierung von Bildungspersonal, Begleitung des Übergangs in die Ausbildung etc.) Konzepte, Verfahren und Instrumente für jede/n zum Download bereit.

Die Präsentation von Helena Sabbagh können Sie sich hier anschauen.

Im Anschluss stellte Felicia Ullrich, vom Unternehmen u-form in Solingen, ihre Studie zu den Azubi-Recruiting-Trends 2016 vor. Hier wurden SchülerInnen, BewerberInnen und Auszubildende nach ihren Wünschen und Erwartungen zu den Themen Ausbildung, Berufseinstieg, Bewerbung, Digitale Medien, E-Learning, dem Einfluss von Eltern auf den Berufswunsch und vieles mehr befragt. Die Ergebnisse sorgten für Überraschungen.

Beispielsweise ist für junge Ausbildungssuchende die Nutzung sozialer Medien wie Facebook nicht das erste Mittel der Wahl. Vielmehr setzen sie immer noch auf die klassische schriftliche Bewerbung. Von großer Bedeutung für die Ausbildungswahl ist der Sinn einer Tätigkeit und die Übereinstimmung mit den eigenen Interessen - viel wichtiger als Verdienst und Zugaben wie z. B. die Nutzung eines Dienstfahrzeuges.

Bei der Suche nach dem Ausbildungsplatz ist die „persönliche Empfehlung“ durch Eltern und Freunde der ausschlaggebende Impuls. Im Auswahlverfahren mit dem potenziellen Ausbildungsbetrieb wünschen sich BewerberInnen, dass stärker auf ihre Persönlichkeit als auf ihre Schulnoten geblickt wird. Insgesamt bemängeln AusbildungsbewerberInnen den langwierigen und oft unverbindlichen Umgangsstil mit Ihren Bewerbungen.

Mit den Erkenntnissen der Trends 2016 können Personalverantwortliche zielgerichteter in den Auswahlprozess für ihre Auszubildenden gehen.

Die Präsentation von Frau Ullrich können Sie hier einsehen.

Weitere Informationen dazu gibt es unter https://www.testsysteme.de/studie .

Mit diesen Eindrücken begann - wie bei den Frühstückstreffen üblich - der Austausch in kleineren Gruppen. Die dort besprochenen eigenen Erfahrungen, interessanten Aspekte, guten Vorschläge und konkrete Empfehlungen zum Thema wurden anschließend in großer Runde zusammengetragen.

Überraschend viele große Unternehmen berichteten von Ihren Schwierigkeiten passende BewerberInnen zu finden. Die Empfehlungen der Expertinnen wurden insgesamt dankbar als Anregungen für die eigenen Recruting-Prozesse angenommen. Die Ergebnisse können Sie hier ansehen.