30. Frühstückstreff am 28.03.2019

Jürgen Hindenberg, Geschäftsführer der IHK Bonn/Rhein-Sieg, begrüßte im Stadthaus Bonn ca. 60 Gäste zum 30. Frühstückstreff mit dem Thema Fachkräfte im Kontext der "MINT – Berufe"  (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik).

Gerade durch die fortschreitende Digitalisierung wächst der Anteil an MINT Qualifikationen in nahezu allen Arbeitsbereichen. „So fehlen nicht nur IT Spezialisten und Ingenieure, sondern auch Fachpersonal auf allen Qualifikationsebenen“, berichtete  Dr. Christina Anger vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in ihrem Fachimpuls: „Die MINT-Lücke wird größer“. Ihre umfangreichen Branchenanalysen zeigen, dass die MINT-Erwerbstätigkeit insgesamt eng mit der Innovationskraft der Wirtschaft verknüpft ist. Entsprechend besorgniserregend sei es deshalb auch, dass aktuell so viele MINT-Stellen unbesetzt sind wie nie zuvor seit Beginn ihrer Erhebung im Jahr 2011. Die genauere Betrachtung der Erwerbstätigen in MINT-Berufen förderte aber auch zu Tage, welche Chancen in einer solchen Tätigkeit – zum Bei­spiel auch für Zugewanderte – stecken. Insgesamt folgerte sie zum Schluss ihres Fachim­pulses: "Der Nachwuchs muss für MINT-Berufe begeistert und die Potenziale durch die Zu­wanderung müssen entdeckt und genutzt werden." Ziel ist eine klare strategische Ausrich­tung.

Auf dieser Basis eröffnete die Moderatorin des Frühstückstreffs, Martina Schönborn-Waldorf von der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg, das anschließende Podiumsgespräch mit Peter Kuhne, Kuhne Anlagenbau GmbH, und Vizepräsident der IHK Bonn/Rhein-Sieg, Dr. Raffael Knauber, Erster Beigeordneter und Wirtschaftsförderer der Stadt Rheinbach, Dr. Andrea Niehaus, Leiterin des Deutschen Museums Bonn, und Manfred Kusserow, Geschäftsführer operativ der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg.

Die Diskutanten stellten dabei die eigenen Erfahrungen anschaulich dar und wiesen auf ihre jeweiligen Möglichkeiten und Aktivitäten hin. Überwiegend bestätigt wurden die Ergebnisse des IW durch die regionale Expertenrunde. Sehr viel unternehme die Region zur Begeiste­rung und Gewinnung von Kindern und Jugendlichen, doch fehle es noch an einer klaren strategischen Ausrichtung und langfristigen gemeinsamen Planung. Und schließlich gehe es auch um die große Zahl von Beschäftigten, die sich an die Veränderungsprozesse in den Unternehmen durch die Digitalisierung anpassen müssten. Manfred Kusserow stellte dazu die Fördermöglichkeiten des neuen „Qualifizierungschancengesetztes“ vor.