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24. Frühstückstreff am 29.06.2017

Am Donnerstag, 29.06.2017 trafen sich rund 70 Gäste bei der Kreishandwerkerschaft Bonn/Rhein-Sieg zum 24. Frühstückstreff des „Bündnis für Fachkräfte“ zum Thema
"Angekommen auf dem deutschen Arbeitsmarkt – erste Erfahrungen in Unternehmen"
das von der Arbeitsgruppe um das Handlungsfeld „Internationales und Integration“ und weiteren Bündnispartnern initiiert wurde.

Nachdem sich in den letzten zwei Jahren bereits verschiedene Veranstaltungen des „Bündnis“ mit dem Thema  „Geflüchtete“  befasst hatten, ging es diesmal um die konkrete Praxis in Unternehmen, die bereits Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fluchterfahrung beschäftigen.

Nach Begrüßung durch die Gastgeber, dem stellvertretenden Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Oliver Krämer und der Bonner Wirtschaftsförderin Victoria  Appelbe, berichteten  die PraktikerInnen  im Gespräch mit Martina Schönborn-Waldorf:

Ruth Maria van den Elzen, Direktorin des Collegium Leoni­num und der Nova Vita Residenz Bonn, steht mit ihrem Haus für gleich zwei Arbeitsbereiche – Hotellerie/Gastronomie und Pflege – in denen akuter Fachkräftemangel besteht. Ihr Auszubildender aus Syrien ist sehr motiviert, hat aber immer noch Sprachprobleme, die gerade den theoretischen Teil der Ausbildung für ihn erschweren. Sie unterstützt aktiv die Integrationskurse der VHS Bonn, in dem sie Praktika und Führungen durch Ihre Einrichtung anbietet.

Auch Alexander Pröbstl, Pflegedirektor des Universitätsklinikums Bonn (UKB) und verantwortlich für mehr als 1700 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, berichtete aus seiner bereits umfangreichen Erfahrung. Gerade im Pflegesektor ist eine internationale Belegschaft nicht unüblich und mit entsprechender – vor allem sprachlicher Unterstützung – ist die Integration in Arbeit gut organisierbar. Er lobte ausdrücklich die gute Unterstützung der Behörden in der Region, die er auch brauche, denn die Integrationsinitiative der Unikliniken Bonn ermöglicht aktuell 45 Geflüchteten in ganz verschiedenen Arbeitsfeldern und mit unterschiedlichen Angeboten, den Einstieg ins Berufsleben.

Rebecca Schmidt, Personalverantwortliche der Bauunternehmung Weyer in Meckenheim, berichtete vom sehr guten Einstieg ihres Mitarbeiters aus Ghana, der in Kürze die Ausbildung zum Maurer beginnen sollte. Nun wurde kurzfristig sein Asylantrag abgelehnt, weil er aus einem zwischenzeitlich als sicher eingestuftem Herkunftsland kommt. In diesem Fall sind dann leider auch den örtlichen Behörden die Hände gebunden. Gleichwohl wird das Unternehmen am Vorhaben festhalten und den umständlichen Weg über die deutsche Botschaft in Ghana unterstützen, denn „Maurer“ ist ein sogenannter Mangelberuf und die Erteilung des Arbeitsvisums eine Formsache.

Die Gesprächsrunde war sich einig, dass diese Arbeitsintegration von Geflüchteten viel Durchhaltevermögen und einen langen Atem bei allen Beteiligten abverlangt. Dass sich der Aufwand aber für alle lohnt, dazu ermutigte Omar Madar, in Kürze Auszubildender in der Pflege der Unikliniken Bonn, mit dem Satz: „ Wenn man etwas will, schafft man das!“

Manfred Kusserow von der Arbeitsagentur fasste im Anschluss kurz den aktuellen Status Quo im Thema für alle zusammen. Er präsentierte aktuelle Zahlen zur Arbeitsintegration in den regionalen Arbeitsmarkt und machte auch die konkreten Verbesserungen im Verfahren im Laufe der vergangenen 2 Jahre deutlich. Dazu zählen u. a. auch die Integration Points, die es so auch nur in NRW gibt.

Die Präsentation erhalten Sie hier!

Insgesamt gab es viele Impulse für die anschließende Diskussion und den Fachaustausch zwischen allen Gästen. Deren Empfehlungen für die weitere Arbeit in der Thematik wurden – wie immer – schriftlich festgehalten. Als Wünsche an Politik und Verwaltung wurden u. a. mehr berufsspezifische Sprachkurse, mehr Flexibilität in der Besetzung von Ausbildungsstellen und auch mehr Schulungsangebote für Ausbilderinnen und Ausbilder benannt.

Filme zu den Integration Points finden Sie hier.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union