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28. Frühstückstreff am 19.09.2018

Der Titel des Frühstückstreffs „Vielleicht nicht ganz perfekt – aber passend!“ zum Thema Teilhabe war ein wenig provokant und so kamen am 19. September rund 80 Gäste zum 28. Frühstückstreff des „Bündnis für Fachkräfte Bonn/Rhein-Sieg“.

Begrüßt wurden sie von Manfred Kusserow, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, an einem ungewöhnlichen Ort – im Kinosaal 11 des Kinopolis Bad Godes­berg. Manfred Kusserow nahm den Titel auf und wies darauf hin, dass dies für uns alle gelte und Arbeitgeber die Chancen sehen sollten, die in einer Beschäftigung von Menschen mit Behinderungen liegen. Dies bekräftigte die Hausherrin des Kinopolis Friederike Gruner-Gramstadt. Sie berichtete, dass das Kinopolis nun auch den ersten Mitarbeiter mit einer Be­hinderung im Rahmen eines betriebsintegrierten Arbeitsplatzes hätte und es bislang nur positive Erfahrungen gebe.

Im Anschluss stellte der Vorstandsvorsitzende Wolfgang Pütz das Netzwerk “bonn-rhein-sieg-fairbindet und seine Tätigkeitsfelder vor. Das Netzwerk möchte die Inklusion am Ar­beitsmarkt in der Region voranbringen, informiert und berät sowohl Arbeitgeber als auch Arbeitnehmer über Förder- und Unterstützungsmöglichkeiten und vermittelt die richtigen Ansprechpartner für das jeweilige Anliegen. Seine Präsentation können Sie sich hier an­schauen.

Passend zum Veranstaltungsort wurde dann ein Film des Familienunternehmens Gastrofri­schedienstes „Baum“ aus Bornheim vorgeführt. In diesem berichten zwei Mitarbeiterinnen und der Geschäftsführer Dennis Baum, wie die Beschäftigung von Menschen mit Behinde­rung in der Praxis aussehen kann. 

Dennis Baum war dann auch erster Ansprechpartner in der folgenden Gesprächsrunde. Er bestätigte, dass die beiden Mitarbeiterinnen gut im Unternehmen angekommen seien und dass anfängliche Vorbehalte schnell verschwunden waren. Dies konnte auch der nächste Gesprächspartner von Claudia Wieja, Mitarbeiterin der Regionalagentur Bonn/Rhein-Sieg, Michael Mager nur bekräftigen. Er ist Prokurist bei den Telekom Baskets. Seit ca. zwei Jahren beschäftigen die Telekom Basktes einen Mitarbeiter mit Behinderung, seine Aufgaben liegen in der Instandhaltung technischer Geräte, der Pflege der Außenanlagen und dem Auf- und Abbau bei Veranstaltungen. Der Teamleiter des Vier-Personen-Teams Hans-Günter Roesberg warb dafür, Menschen mit Behinderung in den Betrieb zu integrieren. Der Kollege sei schnell ein fester Teil der Baskets-Familie geworden und habe bspw. seine eigene Perspektive auf manche Dinge zum Positiven verändert. Von denselben Effekten wusste Gerhard Wolf, Ge­schäftsführer des „Better-Burger-Restaurants- Godesburger“ zu berichten. Das „Godesbur­ger“ ist ein Integrationsbetrieb, in dem ca. die Hälfte der Mitarbeiter eine Behinderung hat. Dies sei in der Hektik des Küchenbetriebs nicht immer einfach, was man sich leicht vorstellen kann, da auch zwei Gehörlose als Helfer in der Küche tätig sind. Gerhard Wolf  berichtete, dass vielen Restaurantbesucherinnen und –besuchern gar nicht bewusst sei, dass es sich um einen Integrationsbetrieb handele – sie wollen einfach gute Burger essen. Und das sei ihm auch sehr wichtig, er wolle nicht, dass die Gäste aus Mitleid den „Godesburger“ aufsuchen. Immerhin muss das Restaurant im ganz normalen Wettbewerb bestehen und sowohl kun­den- als auch ergebnisorientiert arbeiten. In der Schlussrunde waren sich alle Unterneh­mensvertreter mit ihrer Empfehlung an andere Betriebe einig: Traut euch – es lohnt sich.

Zur Abrundung des Themas stellten Ralf Steinhauer, Bereichsleiter der Agentur für Arbeit Bonn/Rhein-Sieg, und Ortrud Keppel vom Integrationsfachdienst Bonn/Rhein-Sieg ihre je­weiligen Unterstützungsmöglichkeiten für Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber vor. Ziel der Agentur für Arbeit ist vorrangig die  Integration behinderter Menschen in den regulären Ar­beitsmarkt. Dazu gibt es einerseits finanzielle Hilfen – angefangen bei der Ausbildung über Probearbeiten bis zu Eingliederungszuschüssen – und – was viele nicht wissen - Unterstüt­zung bei der Anschaffung technischer Arbeitshilfen. Die Präsentation mit weiteren Details finden Sie hier.

Der Integrationsfachdienst IFD ist im Auftrag des LVR-Integrationsamtes in der Region aktiv. Die Aufgaben gehen von der Beratung zu geeigneten Arbeits- und Ausbildungsplätzen über Unterstützung bei der stufenweisen Wiedereingliederung bis zu berufsbegleitender und psy­chosozialer Betreuung. Weitere Informationen sind unter www.ifd-bonn.de zu finden.

Beeindruckt und überrascht zeigten sich die Gäste in der anschließenden Diskussion. Viele hatten die Einsatzmöglichkeiten von Menschen mit Behinderung nicht gesehen und auch die Fülle an Unterstützungsmöglichkeiten war nicht allgemein bekannt. Neben dem  Wunsch nach einer übersichtlich aufbereiteten Information für Arbeitgeber war zu spüren, dass viele der Teilnehmenden in Zukunft mehr Mut bei der Anstellung von behinderten Menschen auf­bringen möchten. Die konkreten Empfehlungen und Anliegen können Sie sich hier anschauen.

Mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und der Europäischen Union